Berlin. Transit

Берлин. Транзит

3 Holz Boxen (je 32×26 cm) mit Objekten aus Porzellan

Die 1920er Jahre waren ein Höhepunkt der russischen Emigration: die politischen Umwälzungen, politische Verfolgungen, Intrigen, Kollaboration veranlaßten 2,5 Millionen Menschen ihre Heimat zu verlassen. Nach der russischen Revolution nahm Berlin zeitweise mehr als 400.000 Russen auf. Fast alle bedeutenden russischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts lebten vorübergehend hier. Für einige war Berlin ein Zwischenstopp auf dem Weg in die anderen westlichen Städte.

…Andrej Bely, Wladyslaw Chodassewitsch, Ilja Ehrenburg, Maxim Gorki, Sergej Jessenin, Wladimir Majakowski, Vladimir Nabokov, Boris Pasternak, Alexej Remisow, Viktor Schklowski, Alexej Tolstoi, Marina Zwetajewa…

1923 erschienen in Berlin 39 russische Zeitschriften, es existierten 86 russische Verlage und Buchhandlungen: In dieser Zeit wurden in Berlin mehr Bücher auf Russisch veröffentlicht als in Moskau und St. Petersburg.

Die Porzellan Installation „Berlin. Transit“ ist die Geschichte eines Migranten, eines Flüchtlings und eine Hommage an alle, die eben diese Reise angetreten. Der Material Porzellan ist ein elegische Symbol für Erinnerung und der Zerbrechlichkeit der Vergangenheit. Die Fragilität in dem Porzellan und die Reproduktion des Papiers in ein anderes Material halten die Spuren eigenen Geschichte, die Erinnerungen an die eigene Kindheit und Zuhause. Objekte aus der Natur, Elemente des Tagebuchs, Fotos aus der Heimat in Boxen inspirieren zur Selbstbeobachtung und stille Reflexion.

Ausstellung „Berlin 20/20 – 100 Jahre“

Schoeler Schloss Berlin 

Wilhelmsaue 126, 10715 Berlin

vom 19.08.2020 bis 02.10.2020