Die Wiedergutmachung
nach wahren Begebenheiten
Wer auch nur ein einziges Leben rettet,rettet die ganze Welt.
Babylonischer Talmud, Sanhedrin 37a
Ein international renommiertes Künstlerteam hat sich zusammengeschlossen um denjenigen, denen über Jahrzehnte kein Gehör geschenkt wurde eine Stimme zu verleihen. Basierend auf Zeitzeugnissen und wahren Begebenheiten wird zum einen der damalige Überlebenskampf in den Ghettos und zum anderen der heutige Kampf um die Anerkennung der Wahrheit vor den Sozialgerichten auf die Bühne gebracht. Das Stück wurde von der Regisseurin Monika Dobrowlanska entwickelt und künstlerisch umgesetzt.
Holocaust-Überlebenden wurde bei keiner Wiedergutmachung so beharrlich Zahlungen vorenthalten wie bei den „Ghetto-Renten“ – Jüdische Kinder und Jugendliche kämpften in den in den Ghettos des NS-Terrorregimes um Ihr Überleben, in dem sie oft für einen Teller Suppe oder Essensmarken unter unmenschlichen Bedingungen schuften. In die Rentenkassen mussten sie, beispielsweise über den Judenrat, trotzdem einzahlen. Später, als der Bundestag 2002 ein entsprechendes Gesetz verabschiedete, versuchten einige der Überlebenden eine symbolische Rente zu erhalten. Dabei ging es vor allem um die Anerkennung ihrer Geschichten – der Ausbeutung, des Leides, das sie als Kinder erfahren mussten, an dem einige zerbrachen und das in Ihnen einen innerlichen Scherbenhaufen hinterließ. Dies bedeutete jedoch einen erneuten Kampf – nämlich den um die Anerkennung Ihrer Arbeit vor den deutschen Sozialgerichten. Der Richter Jan-Robert von Renesse setzte sich, trotz massiven Widerstandes seitens der Jusitz, wie kein anderer selbstlos für die Opfer ein. Gemäß dem israelische Botschafter in Berlin ist es „der Kampf des Enkels eines SS- Mannes um die Renten für die Überlebenden der Ghettos“. Dafür erntete er die höchste Anerkennung in Israel, den Preis für Menschlichkeit von der Europäischen Janusz Korczak Akademie und den Dachau-Preis für Zivilcourage. Beruflich befindet er sich seither auf dem Abstellgleis.
Voraufführung: 08.11.2019 im Rahmen der Verleihung des Mutig-Preises 2019, Aschaffenburg Serbische Erstaufführung: 20.11.2019, Festival Synergy, Novi Sad/ Serbien
Premiere in Berlin: 14.12.2019 Werkstatt der Kulturen
Es spielen: Vadim Grakovski, Dorothee Krüger, Barbara Prokopowicz
Musik: Adam Baldych
Textfassung und Regie: Monika Dobrowlanska
Bühnenbild: Ekaterina Skladmann
Video: Yukihiro Ikutani
Kooperationspartner: Europäische Janusz Korczak Akademie e.V., Festival Synenergie Novi Sad/ Serbien, Jugend mit Zukunft gGmbH, Aschaffenburg/ Aschaffenburger Mutig-Preis
Förderer: Berliner Senatskanzlei für kulturelle Angelegenheiten, (Programm Interkulturelle Projekte), Stiftung Between Bridges, Stiftung Berthold Liebinger
Medienpartner:Jüdische Allgemeine, Klassik Radio
Foto: Lena Kern,Srjan Pabllo Doroski